Nachdem ein zynischer Unterton in den bisher geposteten Neubauminarettbeitraegen schwerlich zu unterdruecken war, bleiben zunaechst sprachlos ob der zunaechst unfassbaren Erscheinung der Imam Moschee.
(Da die Fotos leider von unzufriedenstellender Qualitaet sind, trotzdem ein paar Worte)
Hinter dem filigranen und fein verzierten Eingangsportal thront - halb verdeckt - die majestaetische Kuppel. Ihre Spitze ueberragt den Boden um 50 m und die Form ist, umrahmt von den Minaretten, von vollkommener Schoenheit. Tagelang blicken wir aus immer neuen Perspektiven auf diese Silhouette und bleiben erneut ueberwaeltigt stehen, bis sich der Blick davon sattgesehen hat. Doch das Bauwerk zu erfassen dauert laenger, je naeher man tritt - Ganz so, wie es nach naeherem Hinsehen laenger gedauert hat es zu erbauen, als zuerst vorgesehen. 17 Jahre naemlich. Als der Bauherr Schah Abbas I die Fertigstellung nicht mehr zu seinen Lebzeiten sah, liess er neue effizientere Technologien zur Herstellung der Mosaike anwenden.
Das von weitem glaenzende Blau und Tuerkis der Fassaden erweist sich von nahem als riesiges Ornament. Bis ins feinste verzweigt, wird es erst von ganz nahem erfassbar.
Diese fraktalen Formen finden sich auch in den Diwanen, den charakteristischen Spitzboegen der Portale und Balkonen, wieder. Die sich ueber alle Groessenskalen wiederholende Form mimt als Ganzes eine Tropfsteingrotte mit ihren Stalaktiten.
Fuer uns hat sich mit dem Anblick dieses Bauwerks - mal unterm Mondhimmel, mal vor dem Hintergrund der kahlen Wuestenberge hinter der Stadt, mal durchs Eingangstor zum Bazaar - einer dieser Stereotyp-traeume erfuellt, die man hegt, wenn man sich auf eine Reise entlang der Seidenstrasse freut.
Es bleiben noch: Ein Kamel, eine Oase nach einem langen Wuestenritt und die Gipfel des Pamirs.
In der Schweiz wollen sie die Burka verbieten und ihr schickt uns diese Eindrücklichen Einblicke in die Abendländische Kultur. Da ist man wahrlich im "clash of civilizations". - Wünsche weiterhin gute Fahrt!
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